Informationen für Pädagog*innen, die zugewanderte Familien unterstützen
Liebe Kolleg*innen und Unterstützer*innen!
Damit Ihre Unterstützung und Ihr Engagement noch wirkungsvoller bei den Kids und Familien ankommt, haben wir Ihnen hier einige unserer guten Erfahrungen zusammengestellt.
Mit ein paar kleinen grundlegenden Prinzipien schaffen Sie es, Ihre Lernenden zu motivieren und zu fördern:
Gestalten Sie passend kognitive und lebensweltorientierte Aufgaben - formulieren Sie diese sprachsensibel - und korrigieren Sie ermutigend.
Wenn Sie es mit Ihren Aufgabenstellungen schaffen, dass Ihre Lernenden die Sinnzusammenhänge sprachlich und praktisch durchdringen und die Informationen verarbeiten können, dann steigern sie die Lernerfolge aller Ihrer Schülerinnen und Schüler.
Viel Spaß und Erfolg bei Ihrer Arbeit!
Materialsammlungen
- Lehrermarktplatz.de
- Website zum Download verschiedener Materialien/ Arbeitsblätter, die von Lehrer*innen erstellt wurden (versch. Fächer und Klassenstufen, auch DaZ)
- aktuell darf alles an SuS und Eltern zum Homeschooling weitergegeben werden!
- Anmeldung notwendig, aber kostenlos
- Viele Materialien sind kostenlos
- Bsp.: Arbeitsblätter Einmaleins, Tagebuch während Schulschließung, Vorlagen Wochenpläne, Rezepte gegen Langeweile, Kreative Aufgaben für zu Hause und vieles mehr
- Klett: Unterrichten von zu Hause: Montagspakete
- Website zum Download verschiedener Materialien/ Arbeitsblätter für die Grundschule nach Klassenstufen sortiert (+Lösungen)
- Aufgaben für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht
- jeden Freitag erscheint ein neues Montagspaket
- Keine Anmeldung nötig, Downloads sind kostenfrei
- Die Montagspakete enthalten Übungsseiten der Anoki-Übungshefte
- Lernspielapplikatoren für den Zweitspracherwerb: DaZ-Portal
Online-Tools
- padlet.com und Dropbox eignen sich toll, um den Stoff und die Aufgaben anschaulich und übersichtlich anzuordnen
- Stop-motion-Lernvideos mit tollen Wiederholungscharakter lassen sich ohne viel Aufwand recht schnell mit der App 'stop motion studio' erstellen
- Die Open-Source Plattform jitsi.org bietet die Möglichkeit ohne Anmeldung Videobesprechungen zu organisieren und durchzuführen. Während der Besprechung können Dokumente über die Desktopfreigabe geteilt werden. Die Besprechung kann aufgezeichnet werden und bietet einen Gruppenchat sowie private Chats. Für die Nutzung auf dem Handy muss eine App installiert werden.
- Videobesprechungen mit dem kostenlosen Tool bigbluebutton.org
- während der Besprechung öffentlicher und privater Chat möglich
- Notizen teilen, um Aufgaben zu erteilen oder zu strukturieren
- Rollen: Moderator (Gastgeber + 1 weitere Person mgl.) und Präsentator kann Präsentation, Dokumente hochladen
- für den PC gut, für Handy eventuell mit mehr als vier Teilnehmenden nicht so gut geeignet
Do's and Don'ts in der Unterstützung


Kleine Aufgabenpakete geben
Bei zu vielen und komplexen Aufgaben verlieren Schülerinnen und Schüler schnell den Überblick. Es ist also gut, einen visuellen Wochenplan zu erstellen, um den Schülerinnen und Schülern eine grobe Struktur zu geben.
Unrealistische Anforderungen
Zu viele Aufgaben auf einmal oder täglich neue Inhalte und Hausaufgaben können die Schülerinnen und Schüler überfordern und frustrieren.
Für die Schülerinnen und Schüler erreichbar sein
Stehen Sie Ihren Schülerinnern und Schülern zu festen Zeiten für Fragen und Feedback zur Verfügung. Bieten Sie individuelle 1:1- Lernsituationen an.
Lernende allein lassen
Je jünger die Kinder, desto mehr sind sie auf persönlichen Kontakt angewiesen. Aber auch in der Oberstufe ist der Kontakt, v.a. zur Peergroup, wichtig. Textmitteilungen sind am unpersönlichsten und eignen sich nur bedingt für Feedback. Dafür können Audiomitteilungen eingesetzt werden. Für andere Arten von Feedback ist ein direkter Austausch über Telefon oder ähnliche Kanäle besser.
Schülerinnen und Schüler langsam in digitales Lernen einführen
Genau wie beim Präsenzunterricht, sind feste Zeiten sowie einige ausgewählte Programme und Funktionen wichtig. Verunsichern sie die Lernende nicht durch zu viele verschiedene Werkzeuge.
Online-Tools mit den Schülerinnen und Schülern live testen
Beim Lernen mit digitalen Medien sollte das Lernen im Vordergrund stehen und nicht Apps und Programme. Überlegen Sie gut, welche Werkzeuge für Ihre Schülerinnen und Schüler zielführend, technisch leistbar und einfach in der Handhabung sind. Bedenken Sie, dass Ihre Schülerinnen und Schüler zuhause häufig eine andere Umgebung nutzen, z. B. ein anderes Betriebssystem, Tablet statt Notebook etc. oder nur ein Smartphone zur Verfügung haben. Ein eigener, ruhiger Arbeitsplatz ist nicht selbstverständlich. Je einfacher ein Tool ist, desto eher ist es in der Regel auf verschiedenen Plattformen nutzbar.
Schülerinnen und Schüler individuell beim Lernen begleiten und einbeziehen
Schülerinnen und Schüler sind oft kreativer als man denkt! Sie können beispielsweise bei der Auswahl der verwendeten Werkzeuge miteinbezogen werden. Fragen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, ob sie Vorschläge haben für Themen, die man zusammen als Nächstes bearbeiten möchte.
Beliebige Lernaufträge geben
Aufträge ohne die Formulierung eines klaren Lernziels oder der Erwartungshaltung können zu Demotivation führen.
Sprachsensible Aufgaben erstellen, binnendiffernzierendes Material nutzen
Bedenken Sie, dass die Schülerinnen und Schüler (besonders Kinder nicht deutscher Muttersprache) allein länger brauchen, um Lernaufträge zu verstehen. Achten Sie also auf klare, einfache und eindeutige Aufgabenstellungen.
Heterogenität vernachlässigen
Stellen Sie nicht allen Schülerinnen und Schülern dieselben Aufgaben für denselben Zeitraum. Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nur wenig oder gar nicht bei den Aufgaben unterstützen können, erleiden sonst den größten Bildungsnachteil.
Schülerinnen und Schüler belohnen
Für Kinder im Grundschulalter ist ein Belohnungssystem als Motivation wirksam und wichtig. Da im Moment Belohnung und Motivation durch Noten und Lob sowie Anerkennung von Lehrern aber auch Mitschülern wegfällt, sind „digitale“ Belohnungen umso wichtiger. Das können ein lieber Spruch oder individuelle Aufgaben sein, die den Schülerinnen und Schülern besonders Spaß machen (z.B. Rätsel, Quiz).
Zu viel erwarten
Setzen Sie die Anforderungen an sich selbst und vor allem an die Schülerinnen und Schüler nicht zu hoch. Für die meisten Lehrkräfte und Lernenden ist digitales Lernen Neuland, das sich erschlossen werden muss. Geben Sie sich und Ihren Schülerinnen und Schülern Zeit, haben Sie Geduld.
Danke
Dieses Angebot unterstützt Euch in Zeiten der Coronakrise. Wir danken unseren Förderern:
- Stadt Jena
- Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
- Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz
- Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
für die Unterstützung!