Welche Wege zum Beruf gibt es?

 

Du möchtest gern als Lehrerin/Lehrer arbeiten? Dafür muss man in Deutschland einen
bestimmten Abschluss, das Staatsexamen, nachweisen. Das bedeutet ein 5-jähriges Studium 
plus eine 2-jährige Praxisphase in einer Schule, genannt Referendariat. In dieser Zeit ist man dann Lehramts-Referendar oder Lehramts-Referendarin.

Jeder Beruf hat in Deutschland festgelegte Anforderungen.
Hier erfährst du welche Möglichkeiten du hast, deinen Träumen näher zu kommen. 

Wie kann ich diese Seite fürs Deutschlernen nutzen?

Das deutsche Schulsystem

Das Schulsystem ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

In Thüringen gibt es verschiedene Schularten. Welche Schule man besucht, hängt von den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen ab. An der Regelschule kann man nach der 9. Klasse einen Hauptschulabschluss und nach der 10. Klasse einen Realschulabschluss erhalten. Man braucht diese Abschlüsse, um eine Berufsausbildung zu beginnen. An der Gesamtschule und Gemeinschaftsschule kann man alle Abschlüsse machen: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder Abitur. Wenn man studieren möchte, braucht man ein Abitur. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, z. B. mit Behinderung, gibt es die Förderschulen.
Auf dieser Seite des Bildungsministeriums findest du weitere Informationen zu den verschiedenen Schularten.

 

Wozu ein Praktikum?

Ein Praktikum ist sehr wichtig, weil es dir ermöglicht, wertvolle Erfahrungen für deine spätere Berufswahl zu machen. Du lernst den Arbeitsalltag kennen, verbesserst deine Sprache, lernst Fachsprache hinzu und erweiterst deine sozialen Kontakte. Passt der Beruf wirklich zu dir oder hattest du falsche Vorstellungen davon? Praktika sind dafür da, Klarheit zu bringen. Außerdem sind sie bei jeder Bewerbung ein großes Plus.

Anerkennung deiner Abschlüsse und Qualifizierungen

Der Prozess der Anerkennung ist langwierig und hat nicht immer das erhoffte Ergebnis. Es ist wichtig, dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und geduldig zu sein. Das IQ Netzwerk (Integration durch Qualifizierung) kann dich auf diesem Weg unterstützen. https://www.iq-thueringen.de/. Es hilft dir in Deutschland in deinem Beruf zu arbeiten, hilft dir bei der Anerkennung deiner Qualifikationen und bietet dir Maßnahmen um mögliche Defizite auszugleichen.

Manchmal ist es jedoch sinnvoller, eine komplett neue Ausbildung zu durchlaufen, statt verschiedene Maßnahmen hintereinander, die am Ende doch nicht zum Abschluss führen. 

Auch das Sprachniveau ist für bestimmte Berufe festgelegt. Um eine Ausbildung zu beginnen, benötigt man in der Regel B2. Für ein Studium braucht man C1.  

Duale Ausbildung

Man kann sagen, dass die duale Ausbildung die typische Ausbildung in Deutschland ist. Sie besteht aus zwei Teilen. Einerseits gehst du regelmäßig in die Berufsschule und lernst Dinge, die du für den Beruf brauchst. Andererseits arbeitest du auch immer wieder in der Firma, in der du die Ausbildung machst. Danach gehst du wieder in die Berufsschule, dann wieder in die Firma und so weiter.

https://www.ausbildung.de/bundeslaender/thueringen/

Wähle links unter "Ausbildungsarten" nur "Klassische Ausbildung anzeigen" und "Schulische und duale Ausbildung anzeigen" aus.

Duales Studium

Ein duales Studium bedeutet, dass man an einer Hochschule lernt und in dieser Zeit auch regelmäßig länger in einem Unternehmen arbeitet. Das heißt, dass du nach dem Studium nicht nur theoretisches Wissen gelernt hast. Du kennst außerdem schon den praktischen Arbeitsalltag in einem Beruf.

www.wegweiser-duales-studium.de/suche/thueringen/

 

Tipp: Der Weg in den Beruf ist nicht einfach, lohnt sich aber. Manchmal ist es wichtig, dranzubleiben, bis man sein Ziel erreicht hat.

Lisetth kommt aus Guatemala. Auch für sie war der Weg zum Beruf nicht leicht, aber sie hat nicht aufgegeben, sie wollte ihren Traum erfüllen. Nachdem sie erfolgreich einen Integrationskurs absolviert hat, fing sie die Ausbildung zur Erzieherin an. Der Anfang war schwierig, sie musste stundenlang lernen, gerade weil auch so viel Fachsprache dazu kam. Aber mit viel Fleiß, Durchhaltevermögen und ihrem ansteckenden Optimismus hat sie es geschafft! Habt den Mut eure Träume auszuleben und vergesst nicht: Gute Sachen brauchen ihre Zeit!

Arbeiten ohne Abschluss

Kamal ist vom BVJ-S ins BVJ gewechselt. Er hat große Schwierigkeiten, dem Fachunterricht zu folgen. Sein Freund Hatem ist von der Schule abgegangen und arbeitet jetzt in einem großen Logistikzentrum. Kamal denkt sich: “Hatem macht es richtig, ich sollte auch dort arbeiten. Wozu soll ich in die Schule gehen?”


In Deutschland kann man auch ohne Schulabschluss arbeiten. In diesem Fall arbeitet man ungelernt. Bei guter wirtschaftlicher Lage ist das in vielen Bereichen möglich (z.B. Friseur, Bäcker, Bau, Lager und Logistik, Reinigung uvm.). Für einige Menschen ist dieser Weg attraktiv, weil man dann schneller ein wenig Geld verdienen kann. Aber es gibt klare Nachteile: Hat man keinen Schulabschluss und keine Berufsausbildung gemacht, verdient man deutlich weniger Geld. In vielen Ländern zählt, welche Erfahrungen man beruflich gemacht hat. Das ist in Deutschland auch wichtig, aber auf Abschlüsse und Zeugnisse wird genau geschaut.