Mit Kunst und Kreativität Brücken bauen: Einladung zur Doppel-Ausstellung „ZusammenKunst“ und „Meine Lieblingsstadt“

Am 28. November von 14 bis 17 Uhr lädt die Kindersprachbrücke zur Doppel-Ausstellung „ZusammenKunst“ und „Meine Lieblingsstadt“ ins StadtLab Jena (Löbderstr. 6) ein. Gezeigt werden Kunstwerke aus zwei Projekten, die die Perspektiven zugewanderter Menschen unterschiedlichen Alters in den Mittelpunkt stellen. Zeitgleich wird eine künstlerische Mitmachaktion für Kinder stattfinden. 

Die Ausstellung „ZusammenKunst“ zeigt Werke, die seit Juni im Rahmen verschiedener Workshops in Jena (u.a. Makramee, Filzen, Linoldruck, Fotografie) entstanden sind. „Wir haben Talente von verschiedenen Menschen in den Mittelpunkt gestellt und durch gemeinsames Ausprobieren miteinander geteilt“, erläutert Hannah Mohamad, die die Workshops im Projekt durchgeführt hat und jetzt die Ausstellung verantwortet. „Dabei war unser Ziel, durch Kunst und Kreativität eine Brücke zwischen zugewanderten Menschen und Menschen ohne Migrationshintergrund zu bauen.“ Dabei sollte das gemeinsame Arbeiten eine Plattform für den Austausch von Ideen, Erfahrungen und Emotionen bieten, so Hannah Mohamad. 

Dass kreatives Arbeiten für alle Altersgruppen eine besondere Ausdrucksmöglichkeit ist, zeigt auch die Parallelausstellung „Meine Lieblingsstadt“, die noch einmal Station in Jena macht. Organisiert durch den Refugio Thüringen e.V. waren die Kunstwerke von Kindern unterschiedlicher Herkunft bereits im Oktober in der Stadtkirche zu sehen. Entstanden im Rahmen eines Malwettbewerbs an der Volkshochschule Erfurt, spiegeln die Bilder die persönlichen Vorstellungen der Kinder von ihren „Lieblingsstädten“ wider. Einige malten die Städte, in denen sie aufwachsen, andere zeigen Orte, die sie gerne besuchen möchten oder von denen sie träumen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Verein Ukrainischer Landsleute in Thüringen e.V. beteiligten sich besonders viele ukrainische Kinder. Ihre Werke zeigen häufig Städte, die aktuell durch den Krieg in der Ukraine bedroht sind – gleichzeitig haben viele von ihnen auch thüringische Städte als ihre „Lieblingsstadt“ gewählt. Ein Zeichen dafür, wie sehr sich ihre Verbundenheit mit dieser Region über die letzten Jahre entwickelt hat. 

„Kreativer Ausdruck bietet die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel, bei dem die Sprache als solches in den Hintergrund tritt“, ergänzt Hannah Mohamad. „Das ermöglicht ein anderes Zusammenkommen auf Augenhöhe, was wiederum das Gemeinschaftsgefühl als Ganzes stärkt.“ „Denn friedliches und respektvolles Zusammenleben ist tatsächlich eine Kunst!“ fügt sie abschließend hinzu.  

Das Projekt „ZusammenKunst“ wird durch das Paritätische Bildungswerk Thüringen gefördert.  

Foto: Hannah Mohamad (l.) und Parinaz Dehghani-Nazvani bereiten die Ausstellung vor. (© Kindersprachbrücke)