In unseren Projekten "Sprach- und Spielnachmittage" und den Radio-AGs arbeiten ehrenamtliche TeamerInnen selbstständig und eigenverantwortlich mit den Kindern. Unsere Ehrenamtlichen werden von uns professionell begleitet. Besonders wichtig ist uns eine Willkommens- und Anerkennungskultur: Kaffee und Tee gibt's genauso kostenfrei wie gute Gespräche.
Unsere Projekte und Angebote stärken die Zusammenarbeit von Menschen aus verschiedenen Kulturen und betonen die Gemeinsamkeiten. Unser Prinzip heißt aber auch: Unterschiede sind da und dürfen auch erkennbar sein. Wichtig ist es uns, den Umgang mit Vielfalt und Anderssein aktiv anzugehen.
Die Kindersprachbrücke arbeitet nach dem interkulturellen Ansatz und bezieht diesen gleichermaßen auf Klienten, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter/innen sowie die Struktur des Vereins.
Als Bildungseinrichtung fördern wir interkulturelles Lernen mit dem Ziel, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zum Dialog zu befähigen. Wir schaffen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz. Dazu gehört, dass wir…
- im gemeinsamen interkulturellen Lernen einen Umgang mit Fremdheit finden,
- unsere Klienten und uns selbst zum interkulturellen Dialog befähigen,
- uns aktiv mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die konstitutiv für unsere pluralistische Gesellschaft sind, auseinandersetzen,
- das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven fördern und andere Meinungen anerkennen,
- respektvolles und vorurteilsbewusstes Handeln in den Mittelpunkt stellen
- mehrsprachige Bildung als Entwicklungschance und nicht als Benachteiligung ansehen,
- uns emphatisch mit der Lebenswelt anderer Menschen auseinandersetzen.
Wir sind uns bewusst, dass das Handeln von Menschen nur zum Teil durch Kultur erklärbar ist und dass Individuen widersprüchlich handeln können. Kultur, Ethnie, Religion und Staatsangehörigkeit sind aus diesem Grund keine Kategorien, die uns im pädagogischen Alltag alleine wegweisend sind. Wir orientieren uns am Modell der „Familienkultur“. Da interkulturelles Lernen die Aufgabe von allen Beteiligten ist, wollen wir unsere Einrichtung interkulturell offen gestalten.
Dazu gehört, dass wir…
- unsere Angebote und Strukturen danach hinterfragen, ob sie den Zugang oder die Teilhabe für Menschen mit Migrationshintergrund fördern,
- in unseren Projekten, Angeboten und bei der Öffentlichkeitsarbeit, wo immer dies möglich und sinnvoll ist, Mehrsprachigkeit fördern und praktizieren,
- in unserem Team kulturelle Vielfalt anstreben sowie interkulturelle Kompetenz fördern.
Entsprechend erwarten wir von allen bei uns Mitarbeitenden eine bewusste Auseinandersetzung sowie ein Interesse und Einfühlungsvermögen für unterschiedliche kulturelle Prägungen. Das schließt die Bereitschaft zur kritischen Reflexion der eigenen Vorurteile ein.
Unsere Wurzeln liegen in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit. Inzwischen haben wir uns professionalisiert ohne das besondere Zusammenwirken von Ehrenamt und Hauptamt für unseren Verein aus dem Blick zu verlieren. Ehrenamtliche Arbeit ist noch immer ein wichtiges Fundament in der Kindersprachbrücke und findet sich in vielen Arbeitsbereichen wieder. Seit einigen Jahren sind wir auch in der Organisationsberatung und Weiterbildung aktiv.
- Wir sehen uns in der Pflicht, die Hilfepläne sowie die Arbeitskonzepte so zu gestalten, dass die Jugendlichen der Wohngruppen ihre Anliegen offen vortragen und gemeinsam mit den anderen am Hilfeprozess beteiligten Personen Ziele festlegen können.
- In den Schulen kann sich im Klassenrat, durch die Übernahme von Diensten (z.B. Klassensprecher) sowie über die Nutzung des Meckerkastens eingebracht werden.
- Über unsere Internet-Plattform Yammer findet ein stetiger Informationsaustausch über Neuerungen des Vereins statt. Alle Ehren- und Hauptamtlichen können hier ihre Anliegen, Anfragen etc. teilen und weiterleiten.
- Kooperation findet mit zahlreichen Institutionen, wie z.B. Jugendamt, Refugio, Sportvereinen etc. statt.
- Individuelle Ressourcen werden erfasst, sodass passgenau und lebensnah agiert werden kann.
- Sowohl in unseren Angeboten zur Sprachbildung als auch in unseren Weiterbildungsangeboten leisten wir aufsuchende Arbeit vor Ort.
- Grundlage für das Lernen ist eine gute Beziehungsebene. Deshalb findet das Kennenlernen beispielweise mit Hilfe des Willkommensbuchs statt. Anschließend kann mit der professionellen Sprachförderung begonnen werden.
- Beim Sozialpädagogischen Teamteaching arbeiten Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen partnerschaftlich zusammen und ergänzen ihre professionellen Kompetenzen.
- Es besteht z.B. eine enge Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie die Fachhochschule Erfurt, Instituten und hochschulnahen Einrichtungen. Dies zeigt sich in gemeinsamen Seminaren, Fachtagen, Messen sowie in der Entwicklung und Erprobung von Materialien.
- Wir sind offen für Praktika, Studien und Abschlussarbeiten.
- Wir arbeiten auf der Basis eines Konzepts, welches regelmäßig fortgeschrieben wird und entwickeln uns mit der Zielgruppe weiter.
- Wir nehmen an Teamweiterbildungen und Klausuren teil, da wir aus Fehlern lernen wollen und uns durch sie nicht ausbremsen lassen wollen.
Die Kindersprachbrücke Jena e.V. richtet ihre Tätigkeit sowohl bei der Organisation der täglichen Vereins- und Projektarbeit, als auch pädagogisch kontinuierlich nachhaltig aus. Ziel ist eine Gesellschaft, die ihr eigenes Fortbestehen über Generationen hinweg sichern kann. Dieses Ziel überprüft die Kindersprachbrücke für sich regelmäßig.