Neue Impf-Priorisierung greift zu kurz

Erstellt von Wolfgang Volkmer

Wir äußern uns zu den Plänen der veränderten Impf-Priorisierung

Beschäftigte in Kindergärten, Grund- und Förderschulen können sich ab Donnerstag einen Termin für eine Impfung besorgen. Möglich macht dies eine Änderung der Impfverordnungen auf Bundes- und Landesebene. Leider wurde dabei eine zahlenmäßig kleine aber sehr gefährdete Personengruppe vergessen: Mitarbeiter*innen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.

Die Sprecher der AG Hilfen zur Erziehung in Jena, Stephan Hehemann und Wolfgang Volkmer, erläutern: „Diese Kolleginnen und Kollegen arbeiten rund um die Uhr mit Kindern im Kindergarten- und Schulalter ohne besonderen Schutz zusammen. Sie gestalten und leben das zu Hause der Kinder, versorgen sie, übernehmen Bildungsaufgaben und pflegerische Leistungen. Es ist völlig unverständlich, warum man diese Personengruppe nicht in der neuen Impfpriorisierung aufgenommen hat, zumal sie in der aktuell gültigen Priorisierung in derselben Kategorie wie Erzieher*innen und Lehrer*innen an Kitas und Grundschulen stehen. Das Land Thüringen sollte ein großes Interesse daran haben, dass die stationäre Kinder- und Jugendhilfe uneingeschränkt weiterläuft. Hier werden Kinder und Jugendliche im Auftrag des Staates betreut, die kein weiteres Fallnetz haben.“

Die AG Hilfen zur Erziehung aus Jena fordert das Land Thüringen auf, sich dafür einzusetzen, dass die Berechtigtengruppe erweitert und damit der Zugang zu den Impfterminen am Wochenende ermöglicht wird.